Wenn das Herz zu schnell und zu unregelmäßig schlägt, ist das häufig Ausdruck von Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung in Deutschland. Auch in Schwächegefühl, schnelle Erschöpfung und Schwindel kann sich diese Störung beispielsweise äußern.
Unser Herzschlag wird über elektrische Impulse geleitet und sorgt für einen „einheitlichen Takt“. Wenn sich diese elektrischen Impulse unregelmäßig ausbreiten, führt das dazu, dass die Vorhöfe unkontrolliert zittern bzw. eben flimmern.
„Bei rund 70% der behandelten Patienten verschwindet das Vorhofflimmern mit dem einmaligen Eingriff dauerhaft“, so beschreibt Dr. Alexander Wystrach, Leitender Arzt der Abteilung für Invasive Elektrophysiologie im Klinikum Bamberg, einen der großen Vorteile der neuen Behandlungsmethode Elektroporation („Pulsed Field Ablation“).
Im Gegensatz zu dem bisherigen Verfahren gegen Vorhofflimmern (Radiofrequenzablation) kommen bei der Elektroporation hochenergetische Impulse zum Einsatz, die winzige Löcher in den Membranen der Herzmuskelzellen erzeugen. An den vernarbten Gewebestelle werden die störenden elektrischen Impulse nicht mehr zum Herzen weitergeleitet, sodass der Herzrhythmus nicht mehr gestört wird. Das Vorhofflimmern bleibt damit aus. Dadurch, dass Herzgewebe eine niedrigere Schwelle als andere Gewebearten hat, wird mit der neuen Methode sichergestellt, dass tatsächlich nur jene Zellen zerstört werden, die für die Impulsunterdrückung notwendig sind.
Die Methode und die dafür speziell entwickelten ringförmigen Katheter erlauben zudem eine noch schnellere Durchführung der Behandlung. Gerade einmal 2,5 Sekunden benötigt die Methode, um das anvisierte Herzmuskelgewebe gezielt zu vernarben. Für den Patienten dauert der Eingriff nun meistens deutlich unter einer Stunde und die Erfolgsraten für eine dauerhafte Erlösung vom Vorhofflimmern sind hoch.
Das Klinikum Bamberg verfügt bereits über umfangreiche Erfahrung mit der neuen Methode. „Mittlerweile werden wir von den Patienten immer wieder gezielt auf die neue Methode angesprochen“, berichtet Dr. Wystrach. „Das neue Verfahren ist sicher, schnell und hocheffektiv, um das Vorhofflimmern und die damit verbundene Beschwerden für die Patienten dauerhaft zu beenden.