Beinahe jeder kennt das Gefühl, nach dem Sitzen, Heben oder einer falschen Bewegung: Ein unangenehmer Schmerz im Rücken. Mittlerweile haben sich Rückenschmerzen zu einer der weitverbreitesten Krankheiten in den Industrieländern entwickelt. In einer deutschlandweiten Rückenschmerzstudie gaben 85% aller Befragten an, einmal in ihrem Leben bereits unter Rückenschmerzen gelitten zu haben. Weiterhin litten etwa 31% der Deutschen in ihrem Leben bereits unter chronischen Rückenschmerzen, also länger als 12 Wochen anhaltende Rückenschmerzen. Die Ursachen von Rückenschmerzen sind so vielfältig wie ihre Verbreitung. So reichen die Ursachen von Wirbelbrüchen über Infektionen bis hin zu Krebserkrankungen und Ursachen außerhalb des Rückens.
In diesem Artikel wollen wir Sie über das Thema aufklären und Ihnen Tipps an die Hand geben, wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten, was Sie bei akuten Rückenschmerzen tun können und was Sie vorbeugend tun können.
Die Medizin fasst unter dem Begriff "Rückenschmerzen" alle Schmerzen der Körperrückseite zwischen den Schultern bis einschließlich dem Gesäß zusammen. Wird im Alltag von Rückenschmerzen gesprochen, sind damit meist die Schmerzen des unteren Rückens gemeint. In der Medizin werden diese Schmerzen des unteren Rückens als "Kreuzschmerzen" bezeichnet. Schmerzen im Bereich des Nackens zählen nicht zu den Rückenschmerzen. Des Weiteren wird in "spezifische" und "nicht-spezifische" Rückenschmerzen unterschieden. Bei spezifischen Rückenschmerzen liegt eine klare Ursache für die Schmerzen im Rücken vor. Diese Ursache kann sowohl im Rücken wie auch in anderen Körperregionen liegen. In den meisten Fällen fehlt diese klare Ursache, dann spricht man von nicht-spezifischen Rückenschmerzen.
Die Schmerzen könne auch nach ihrer Dauer unterteilt werden:
- akute Rückenschmerzen, bis zu 6 Wochen
- subakute Rückenschmerzen, 6-12 Wochen
- chronische Rückenschmerzen, länger als 12 Wochen
Kommt eine Patientin oder ein Patient zum Arzt und klagt über Rückenschmerzen, klärt der Arzt folgende Fragen ab: Handelt es sich um einen Notfall, der dringend behandelt werden muss? Liegt die Ursache der Beschwerden am Rücken selbst oder an anderen Körperstellen? Lässt sich eine behandelbare Ursache für die Schmerzen finden? Der Arzt wird dann neben einer umfassenden körperlichen Untersuchung frühzeitig eine geeignete Untersuchung veranlassen, um die Ursachen einzugrenzen und eine Diagnose zu stellen. Die Therapie richtet sich dann nach der Diagnose und kann sowohl konservative wie operative Behandlungen umfassen, als auch Medikamente und Physiotherapie.
Treten Rückenschmerzen das erste Mal auf und beeinträchtigen die täglichen Aktivitäten enorm, empfiehlt es sich, ärztlichen Rat einzuholen. Sei es nur um gefährliche Ursachen der Rückenschmerzen auszuschließen. Folgende Warnhinweise sollten ärztlich abgeklärt werden:
- In ein oder beide Beine ausstrahlende Schmerzen mit deutlichen Gefühlsstörungen und Schwächegefühl in den Beinen können auf Nervenschädigungen oder Nervenreizungen hinweisen.
- Gefühlsstörungen in der Gesäßregion, zusammen mit Schwierigkeiten Urin und Stuhlgang zu kontrollieren, können ebenfalls auf Nervenschädigungen hinweisen.
- Plötzlich auftretende Schmerzen nach einem Sturz oder Unfall deuten möglicherweise auf Knochenbrüche hin. Bei älteren Menschen oder bei geringer Knochendichte (Osteoporose) können Wirbel auch bereits bei heftigem Husten oder Niesen brechen.
- Zusätzliche allgemeine Beschwerden wie Fieber, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit können Symptome einer Erkrankung sein, die auch weitere Körperteile außerhalb der Wirbelsäule betrifft, z. B. Infektionen, Krebserkrankungen oder entzündliche Gelenkerkrankungen.
- Ungewollter Gewichtsverlust, schnelle Ermüdung und Schmerzen, die in Rückenlage oder nachts zunehmen, können auf eine Krebserkrankung oder eine entzündliche Gelenkserkrankung hindeuten.
Bei akuten Rückenschmerzen, ohne weitere Symptome und Gesundheitsprobleme, kann man aktiv Abhilfe leisten. Hier empfiehlt sich leichte Bewegung und Stressausgleich. Tun Sie etwas was Ihnen Freude bereitet und gewinnen Sie so Abstand vom Alltag. Das entspannt nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Versuchen Sie gewohnte Bewegungsabläufe zu umgehen. Sollte das nicht helfen, lässt sich durch die Einnahme eines einfachen Schmerzmittels oder eines Wärmepflasters die Schmerzen bekämpfen. Hierbei kann Sie Ihr Arzt oder Apotheker beraten.
Körperliche Bewegung ist die Grundlage für einen gesunden Rücken und Körper. So stärken Sie Muskeln, Bandscheiben und reduzieren evtl. Übergewicht, damit der Rücken nicht so viel tragen muss.
Machen Sie aktive Pausen und bewegen sich ein wenig. Konzentrieren Sie sich hierbei auch auf die Atmung.
Nie ohne aufgerichtetes Becken, spannen sie Bauch- und Beckenbodenmuskulatur an. Nutzen Sie Ihre Arme und Beine beim Abstützen.
Wenn Sie etwas aufheben, nicht ohne „inneren Halt“. Versuchen Sie die Lendenwirbelsäule und das Becken festzuhalten, indem Sie den Bauch einziehen. Wenn Sie eine schwere Last heben, versuchen Sie möglichst aus der Hocke zu heben und die Last nahe am Körper zu behalten.
Zusätzlich tragen gut passende Schuhe und eine gute Matratze zur Gesundheit der Wirbelsäule und des Rückens bei.
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