Krebserkrankungen im Kopf und Halsbereich sind vielfältig und äußern sich mit unterschiedlichen Symptomen. Karzinome des Rachens zeigen sich meist durch Schluckschmerzen, Schluckprobleme oder eine schmerzlose Schwellung am Hals. Bei Kehlkopfkrebs tritt oft zuerst Heiserkeit auf.
„Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich stellen in der Behandlung eine besondere Herausforderung dar, weil häufig wichtige Funktionen wie Atmen, Schlucken oder Sprechen beeinträchtigt sind“, erklärt Frau Dr. med. Eva-Tessina Becker, Leitende Oberärztin der Klinik für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde und Kopf-Hals-Chirurgie am Klinikum Bamberg. Bei einer Operation geht es nicht nur um die Entfernung des Tumors, sondern auch um den Funktionserhalt oder die Funktionswiederherstellung.
„Steht die Diagnose eines Karzinoms fest, wird herausgefunden, ob der Tumor gestreut hat. Dazu können wir im Klinikum Bamberg dank Radiologie und Nuklearmedizin auf modernste Diagnostik (CT, MRT und PET-CT) zugreifen“, beschreibt Frau Dr. Becker den Behandlungsablauf. In einem interdisziplinären Tumorboard werden die individuellen Therapieoptionen festgelegt und diese mit dem Patienten besprochen. Von dem Expertenteam rund um Chefarzt Dr. Andreas Eckert können am Klinikum Bamberg von laserchirurgischen Operationen eines Stimmlippenkarzinoms bis hin zu großen halschirurgischen Operationen alle Arten von Tumoroperationen durchgeführt werden. „Bei Rekonstruktionen durch Lappenplastiken arbeiten wir eng mit den Kollegen der plastischen Chirurgie zusammen“, betont Frau Dr. Becker die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Ergänzend oder alternativ zur operativen Entfernung kann eine strahlentherapeutische Behandlung zum Einsatz kommen. „Die Strahlentherapie kann entweder zur Heilung der Krankheit, in Kombination mit Chemotherapie als Alternative zur Operation (kurative Therapie) eingesetzt werden, aber auch zur Linderung der Symptome der Krebserkrankung (palliative Therapie)“, erklärt Privatdozentin Dr. Antje Fahrig, Chefärztin der Klinik und Praxis für Radioonkologie und Strahlentherapie. Die Art der Therapie hängt von der Lage und Größe des Tumors ab und ob Halslymphknoten oder andere Organe von Metastasen betroffen sind. Dank moderner Dosisberechnungen (intensitätsmodulierte Bestrahlung, IMRT/VMAT) und speziellen Lagerungstechniken (bildgestützte Lagerung, IGRT) können mögliche Nebenwirkungen der Strahlentherapie auch bei Behandlung im sensiblen Kopf-Hals-Bereich minimiert werden.
„Wir begleiten unsere Patienten von der Erstdiagnose, über die Behandlung bis hin zur Nachsorge während des gesamten Behandlungsverlaufs, sodass jeder Patient einen kontinuierlichen ärztlichen Ansprechpartner an seiner Seite hat“, beschreibt Frau Dr. Becker die Vorteile der lückenlosen Versorgungskette von Krebspatienten am Klinikum Bamberg.