Was versteht man unter Post-Covid? Welche aktuellen Erkenntnisse gibt es? Wie wird es diagnostiziert und welche Behandlungsmöglichkeiten bietet die Sozialstiftung Bamberg? Wie beeinflusst diese Erkrankung meinen Alltag und das Berufsleben? – Während eines Info-Abends im Klinikum am Bruderwald beantworteten Dr. Uta Hoeß, Chefärztin der Neurologischen Rehabilitation bei saludis – Zentrum für rehabilitative Medizin, Prof. Dr. Jost Langhorst, Chefarzt der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde, und Dr. Andrea Schöppner, Chefärztin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, die Fragen der Besucherinnen und Besucher.
Von den Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 infiziert haben, leiden rund zehn Prozent nach der akuten Infektion unter dem sogenannten Post-Covid-Syndrom. Die Symptome variieren: Fatigue, Myalgie, Intoleranz für körperliche Betätigung, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und weitere kognitive Störungen oder Angstzustände können auftreten. Die Leitlinie zur Behandlung von Post-Covid oder Long-Covid emp-fiehlt laut unseren Experten eine multimodale und interdisziplinäre Therapie. „Wir setzen uns mit unseren Patienten zusammen, hören uns ihre Geschichte an und erarbeiten dann eine individuelle Behandlungsstrategie“, fasst Langhorst zusammen. Dabei werde wie bei einem Mosaik entschieden, welche Therapie für den jeweiligen Patienten am besten passt.
„Bei dieser Erkrankung gibt es kein Schema F“, erklärt Hoeß und fasst zusammen, dass differentialdiagnostische Diagnosen sowie krankheitsfördernde/-haltende Faktoren bei der Aufnahme detektiert sowie spezifische Therapieziele individuell erstellt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei in der neurologischen Rehabilitation unter Berücksichtigung der gesamtheitlichen Sicht auf die Rehabilitanden unter Berücksichtigung des ICF-Modells. „Sollte sich herausstellen, dass der Rehabilitand noch anderweitige Beschwerden hat, können wir hier an unserem Standort die gute Vernetzung mit den verschiedenen Fachbereichen konsiliarisch nutzen, eine interdisziplinäre Betreuung gewährleisten und gegebenenfalls die Weiterbetreuung in einer anderen Fachdisziplin initiieren.“
Laut Schöppner müsse man bei Post-Covid immer überlegen: Was könnte noch dahinterstecken? Dabei können auch Faktoren aus dem psychosomatischen Bereich eine Rolle spielen. So seien zum Beispiel Fatigue und Depression nicht immer ganz einfach zu unterscheiden. „Hier bei uns im Haus stehen uns jedoch alle Möglichkeiten zur Verfügung, um zu guten Behandlungsplänen zu kommen.“
Bis zu zwölf Abteilungen bringen bei der Sozialstiftung Bamberg bei den Themen Post- und Long-Covid ihre Expertise mit ein. Neben den an diesem Abend vertretenen Fachbereichen gehören dazu unter anderem auch die Pneumologie und die Kardiologie. Und nicht zuletzt steht den Patientinnen und Patienten am Standort laut Hoeß auch noch der Bruderwald zur Verfügung, der bewusst als natürliches Heilmittel eingesetzt werden kann.
Während der Veranstaltung berichtete Langhorst auch von der Begleitstudie zur Ganzkörperhyperthermie beim Post-Covid-Syndrom, die derzeit in der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde durchgeführt wird und für die noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht werden. Insbesondere bei Patienten mit Post-Covid-Syndrom soll durch die Ganzkörperhyperthermie eine Reduktion der Erschöpfung (Fatigue) und eine damit einhergehende Verbesserung der Lebensqualität erzielt werden.
Bei Interesse an der Studie erhalten Sie weitere Informationen telefonisch unter 0951 503-16933 oder 0951 503-11650 und per Mail an FIGN@sozialstiftung-bamberg.de.
Weitere Informationen zu den Behandlungsmöglichkeiten bei der Sozialstiftung Bamberg finden Sie hier: www.sozialstiftung-bamberg.de/ratgeber-gesundheit/long-covid/
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