Die zivilen Intensivtransport-Hubschrauber im Umkreis waren entweder im Einsatz oder konnten wetterbedingt nicht fliegen. Auch die bodengebundenen Verlegungsärzte waren alle im Einsatz. Die Spezialkliniken für Brandverletzte in der Nähe waren wegen fehlender Intensivkapazitäten an diesem Abend nicht aufnahmebereit.
Eine Anfrage der integrierten Leitstelle Bamberg beim Rescue Coordination Center (RCC) der Bundeswehr in Münster hatte schließlich Erfolg. Die Leitstelle des Such- und Rettungsdienstes entsandte umgehen den SAR63 aus dem Fliegerhorst Niederstetten nach Bamberg. Durch die Spezialausstattung des Hubschraubers neuester Generation - ein Airbus H145 mit militärischen Nachtsichtgeräten - war eine Verlegung trotz der widrigen Wetterverhältnisse möglich. Da die Bundeswehr in der Kürze der Zeit keinen eigenen Arzt stellen konnte, hat ein flugmedizinisch erfahrener Oberarzt unserer Notaufnahme den Transport begleitet.
Nach der Erstversorgung in unserer Interdisziplinären Notaufnahme und einem knapp einstündigen Flug konnte der Schwerverletzte in stabilem Zustand an das OP-Team des Marienhospitals Stuttgart übergeben werden.
Bedingt durch extrem schlechte Wetterverhältnisse musste der SAR63 der Bundeswehr auf dem Rückweg ungeplant am Heeresflugplatz in Niederstetten landen. Der Arzt der Bamberger Notaufnahme wurde daraufhin mit dem privaten Fahrdienst des Stützpunkt-Kommandanten zum Bahnhof nach Würzburg chauffiert. Via Regional-Express ging es zurück nach Bamberg. Ein gerade zufällig freier Rettungswagen der Malteser Bamberg hat den Mediziner dann wohlbehalten zurück ins Klinikum gebracht.
Wir danken allen Einsatzkräften, insbesondere der Besatzung des SAR63, der Fahrbereitschaft der Bundeswehr, dem Team der ILS Bamberg sowie der Malteser-RTW-Besatzung. Dem Patienten wünschen wir ebenfalls beste Genesungswünsche.
Fotos © Michael Hille sowie privat