Das Behandlungsangebot der Spezialambulanz Sexualmedizin richtet sich vor allem an schwer betroffene psychisch Kranke, die den Kriterien der Behandlung in einer Psychiatrischen Institutsambulanz entsprechen und Probleme im sexuellen Bereich aufweisen. Die hierbei vorhandenen psychischen Probleme (z.B. Depressionen, Ängste, Posttraumatische Belastungsstörungen etc.) werden durch sexuelle Probleme und Auffälligkeiten mitbedingt. Die Art, Schwere und Dauer der Erkrankung sind so ausgeprägt, dass keine anderen Versorgungsangebote in der Region bestehen oder die Behandlung andernorts den Patienten unzureichenden Erfolg brachte. Mögliche sexuelle Problembereiche, die in unserer Spezialambulanz behandelt werden sind:
Unser Team besteht aus hochqualifizierten Ärzten und Psychotherapeuten mit speziellen Kenntnissen im Bereich der Sexualtherapie.
Sie erreichen uns Montag bis Freitag in der Zeit von 08:00 bis 13:00 Uhr unter folgender Rufnummer: 0951 503-26500. Ebenfalls können Sie uns via Mail kontaktieren: pia@sozialstiftung-bamberg.de
An unserem Standort werden drei besondere Behandlungsangebote für Personen mit abweichenden oder dissexuellen Sexualfantasien angeboten. Allen drei Angeboten ist gemeinsam, dass eine Teilnahme komplett anonym und unter Schweigepflicht erfolgen kann. Ziel ist es die Ausübung bzw. die erneute Ausübung von sexuell motivierten Straftaten präventiv zu verhindern und Teilnehmern einen gesunden Umgang mit ihrer Sexualpräferenz zu ermöglichen. Die Behandlungsangebote werden durch den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen und das Ministerium für Justiz in Bayern gefördert.
Das vom GKV-Spitzenverband geförderte, therapeutische Angebot des Präventionsprojekts Kein Täter werden richtet sich an Personen, die aufgrund einer sexuellen Neigung gegenüber Kindern oder Heranwachsenden die Sorge haben, einen sexuellen Übergriff zu begehen. Ebenfalls sind Personen in diesem Angebot eingeschlossen, die bereits sexuell übergriffig waren, hierfür aber nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten sind. Die Beratung und Therapie erfolgen hierbei kostenlos und anonym unter Schweigepflicht.
Zur Vereinbarung eines Erstgesprächs oder für weitere Informationen erreichen Sie uns wie folgt:
Telefonhotline: 0951 503-26449
Dienstag 08:30 bis 10:30 Uhr
Mittwoch 14:30 - 16:30 Uhr
Donnerstag 14:30 bis 16:30 Uhr
E-Mail: kein-taeter-werden@sozialstiftung-bamberg.de
Ausführliche Informationen zum Projekt sowie weiteren Standorten erhalten Sie ebenfalls auf der Projekt-Homepage: www.kein-taeter-werden.de
Für Personen, die sich gegenwärtig in einem Strafprozess aufgrund ihrer Dissexualität befinden (bspw. aufgrund der Nutzung oder Verbreitung von Kindesmissbrauchsabbildungen) und noch keine Therapieweisung erhalten haben, bietet das „Projekt Hellfeld - Therapie im Verfahren“ die Möglichkeit sich in der Zeit bis zur Verhandlung im therapeutischen Setting mit ihrer Sexualität auseinanderzusetzen. Ziel ist es, die eigenen Verhaltensweisen kritisch zu reflektieren und Implikationen für die Zukunft abzuleiten. Gutachten für den Strafprozess oder Therapiebescheinigungen werden nicht erstellt. Die Zusammenarbeit erfolgt kostenlos, anonym und unter Schweigeplicht und wird durch das Ministerium für Justiz in Bayern finanziell unterstützt.
Für Personen, die eine richterliche Therapieweisung erhalten haben, sind weiterhin die Straftäterambulanzen bzw. psychotherapeutischen Fachambulanzen in Bayern zuständig. Diese finden Sie u.a. in Nürnberg, München oder Würzburg.
Zur Vereinbarung eines Erstgesprächs oder für weitere Informationen erreichen Sie uns wie folgt:
Telefonhotline: 0951 503-26390
Dienstag 08:30 bis 10:30 Uhr
Mittwoch 14:30 - 16:30 Uhr
Donnerstag 14:30 bis 16:30 Uhr
E-Mail: therapie-im-verfahren@sozialstiftung-bamberg.de
Im Projekt I can change erhalten Personen mit unkontrollierter Sexualität und sexuellen Gewaltfantasien gegenüber anderen erwachsenen Personen eine kostenlose, anonyme und schweigepflichtgeschützte Behandlung, um sie darin zu unterstützen, ihre sexuellen Impulse kontrollieren zu können.
Hintergrund des vom bayerischen Justizministerium geförderten Angebots sind unter anderem die Ergebnisse zur Lebenszeitprävalenz des Erlebens von Sex und sexueller Berührung gegen den eigenen Willen. So wurde von Brunner, Klein, Dekker und Briken (2021) belegt, dass 15 % der in ihrer Studie inkludierten Frauen mindestens einmal in ihrem Leben Sex gegen ihren Willen erleben. Für männliche Opfer lag diese Zahl bei 3%. Berührungen gegen ihren Willen erlebten. 41 % der befragten Frauen und 13% der befragten Männer. Die sexuellen Übergriffe fanden bei ca. der Hälfte der Personen, die einen Übergriff berichteten, in der Kindheit (< 14 Jahre) statt, weshalb das Projekt I can change eine sinnvolle Ergänzung zum Projekt Kein Täter Werden darstellt.
Zur Prävention sexueller Übergriffe auf Erwachsene ist es demnach notwendig, den folgenden Personen eine therapeutische Anlaufstelle zu bieten:
Zur Vereinbarung eines Erstgesprächs oder für weitere Informationen erreichen Sie uns wie folgt:
Telefonhotline: 0951 503-26391
Dienstag 08:30 bis 10:30 Uhr
Mittwoch 14:30 - 16:30 Uhr
Donnerstag 14:30 bis 16:30 Uhr
E-Mail: i-can-change@sozialstiftung-bamberg.de
Ausführliche Informationen zum Projekt sowie weiteren Standorten erhalten Sie ebenfalls auf der Homepage der Medizinischen Hochschule Hannover: www.praevention-sexueller-gewalt.de
Quelle: Brunner, F., Tozdan, S., Klein, V., Dekker, A., & Briken, P. (2021). Lebenszeitprävalenz des Erlebens von Sex und sexueller Berührung gegen den eigenen Willen sowie Zusammenhänge mit gesundheitsbezogenen Faktoren. Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz, 64(11), 1339-1354.
Unter der Leitung von Prof. Dr. G. Hajak und Dr. R. Bergner-Köther bietet die sexualmedizinische Ambulanz der Sozialstiftung Bamberg eine hochspezialisierte und multiprofessionelle Behandlung.
Unser Team setzt sich aus den folgenden Berufsgruppen zusammen:
Neben der Behandlung von Patienten haben die besonderen Behandlungsangebote der sexualmedizinischen Abteilung einen Forschungsauftrag. Ziel der Forschung ist es weitere evidenzbasierte Erkenntnisse über die behandelten Störungen zu generieren und so die Behandlung und das Behandlungssetting weiter zu optimieren.
Durch den engen Austausch zwischen TherapeutInnen und ForscherInnen wird eine hochgradig praxisrelevante Forschung ermöglicht. So werden die Therapien, bei Einverständnis der Patienten, durch empirische Erhebungen begleitet und in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, ohne Rückschlussmöglichkeit auf die konkreten Teilnehmer veröffentlicht.
Publikationen:
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