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Neurologische Klinik: Parkinson

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Trotz Parkinson den Alltag bewältigen

Bei der Parkinsonkrankheit kommt es zu einer Verlangsamung der Bewegungsabläufe und einem zu Beginn meist einseitigen Zittern der Hände (sog. Ruhe-Tremor). Parkinson wird häufig auch als „Schüttellähmung“ bezeichnet.

Parkinson tritt meist zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auf. Die Erkrankung beruht auf einem vorzeitigen Untergang spezialisierter Nervenzellgruppen im Hirnstamm. Diese sind für eine optimale Bewegungskontrolle verantwortlich sind und produzieren normalerweise einen Botenstoff, das Dopamin. Wenn Dopamin therapeutisch verabreicht wird, führt es zu einer Linderung der Symptome. Parkinson ist neben der Alzheimer Demenz die häufigste degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems. In Deutschland leben etwa 200.000 Menschen mit diesem Krankheitsbild.

Das klinische Bild der Erkrankung ist geprägt durch eingeschränkte Bewegungen mit verkürzter Schrittlänge, nach vorne gebeugtem Gangbild mit vermindertem Armschwung, starrer Mimik und Halte-Tremor. Im weiteren Verlauf können auch Gelenkschmerzen (meist aufgrund der Steifigkeit), Blutdruckschwankungen, Verdauungsprobleme, Inkontinenz, Depressionen, Gedächtnisstörungen und Stürze auftreten. Diese Beschwerden deuten darauf hin, dass die Parkinsonkrankheit weit mehr Bereiche im Gehirn befällt als ursprünglich angenommen.

In unserem Haus behandeln wir Patienten mit Morbus Parkinson in allen Stadien der Erkrankung. Beim sogenannten Normaldruck-Hydrocephalus können Symptome wie bei der Parkinson Erkrankung auftreten. Hier spielen vor allem Störungen des „Nervenwasserflusses“ eine Rolle. Diese können über eine Lumbalpunktion (Entnahme von Nervenwasser / Liquor) diagnostiziert werden. Bei dem so genannten Normaldruckhydrozephalus (NPH) können die Symptome der Bewegungsarmut (insbesondere Ganggeschwindigkeit) möglicherweise rasch gebessert werden. Daher ist die Lumbalpunktion eine sehr wichtige diagnostische Maßnahme in der Abklärung von Bewegungsstörungen.

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Zu den ersten Auffälligkeiten gehört oft eine Veränderung der Schrift. Das Schriftbild wird kleiner und zittriger. Weitere typische Beschwerden sind Gangunsicherheit, häufigeres Stolpern oder Stürze. Aufgrund verminderter Beweglichkeit können sich auch unklare Hüft- und / oder Schulterschmerzen einstellen. Auffällig ist auch das Zittern einer oder beider Hände, was oft zu Problemen beim Essen führt. Viele Betroffene spüren eine Geruchsminderung oder haben einen „traurigen“ Gesichtsausdruck.

Ausgangspunkt ist in der Regel ein verlangsamtes Gangbild mit vermindertem Armschwung, vermehrten Umwendschritten und verstärkter Fallneigung. Erste diagnostische Maßnahmen sind die Prüfung eines erhöhten Muskeltonus’ und eine detaillierte neurologische Untersuchung. Darüber hinaus liefert das Schriftbild wichtige Informationen bezüglich eines möglichen Tremors. Über spezielle Blutuntersuchungen, bildgebende Untersuchungen (CT und MRT) und Lumbalpunktion werden andere Ursachen ausgeschlossen.

Mithilfe einer speziellen nuklearmedizinischen Untersuchung („DaTSCAN“) kann die Fähigkeit zur Dopaminproduktion im Gehirn genauer untersucht werden. Im Gegensatz zu anderen Krankheiten, wie z. B. dem essentiellen Tremor, gehen bei Parkinson die Dopamin-freisetzenden Nervenzellen zugrunde. So lassen sich diese Krankheiten klar voneinander unterscheiden: Bei einem normalen Ergebnis im DaTSCAN kann eine Parkinsonkrankheit zu 97% ausgeschlossen werden. Wir führen diese Untersuchung in Kooperation mit der nuklearmedizinischen Praxis am Klinikum Bamberg durch.

Zur Behandlung der Parkinson-typischen Symptome stehen mittlerweile zahlreiche Medikamente zur Verfügung. Sie erlauben bei optimaler Dosierung, trotz Erkrankung über mehrere Jahre hinweg ein weitestgehend normales Leben zu führen.

Nach wie vor ist umstritten, ob es möglich ist, den Untergang der dopamin-produzierenden Nervenzellen im Gehirn zu bremsen. Neuere Studienergebnisse deuten an, dass dies zumindest in der Initialphase der Erkrankung bei frühem Behandlungsbeginn möglich sein kann.

Begleitend zu den oben genannten Therapien wenden wir eine regelmäßige Krankengymnastik zur Verbesserung der Bewegungsabläufe an. Auch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und frühe Behandlung von Infekten ist sehr wichtig, da beides rasch zu einer Verschlechterung der Symptomatik führen kann.

Von den immer wieder auftauchenden Angeboten der Stammzelltransplantation ist dringend abzuraten. Dieses Verfahren ist noch im experimentellen Stadium und nicht als Therapie ausgereift. Zudem birgt es schwer kalkulierbare Risiken.

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