In der neurologischen Frührehabilitation behandeln wir Patienten mit schwerer und schwerster Schädigung des zentralen und peripheren Nervensystems z. B. nach Schlaganfall, Hirnblutung, Folgezustand nach Sepsis mit Beteiligung des Nervensystems (septische Encephalopathie) oder Schädel-Hirn-Verletzung. Dabei steht der frühestmögliche Einsatz eines eigenständigen multimodalen Therapiekonzeptes im Vordergrund.
Die Notwendigkeit eines frühen Therapiebeginns basiert auf der zeitlich begrenzten, jedoch altersunabhängigen Fähigkeit zur Reorganisation der geschädigten Nervenverbindungen (Plastizität des Gehirns). Nur durch den rechtzeitigen Einsatz individueller funktionsbezogene Behandlungen lassen sich Lernprozesse leiten und Fehlsteuerungen vermeiden.
Unsere freundliche und lichtdurchflutete Therapiestation verfügt über eine aufwändige personelle und apparative Ausstattung sowie eine zentrale Monitorüberwachung. Insgesamt gibt es sechs Überwachungsbetten und vier weiteren Behandlungsbetten.So gewährleisten wir eine wohnortnahe neurorehabilitative Frühversorgung unserer Patienten im multidisziplinärem Team unter Einbindung der Angehörigen.
Eine Besonderheit unserer Station besteht darin, dass wir auch beatmete Patienten behandeln können und diese auch bei der Entwöhnung von der Beatmungsmaschine begleiten können. So kann die neurorehabilitative Frühversorgung auch trotz Beatmungsbedarf gestartet werden.
Unser Ziel ist die bestmögliche Behandlung jedes Patienten. Deshalb wird nach der Diagnosestellung zunächst das individuelle Rehabilitationspotenzial beurteilt. Anschließend wird nach einem individuell erstellten Rehabilitationsplan behandelt. In wöchentlichen Teambesprechungen erfolgt die Anpassung des Therapieplans an den Therapiefortschritt. Bei der Behandlung selbst stehen die Bewegungstherapie, die Behandlung von Wahrnehmungsstörungen und die Therapie der Sprach- und Schluckfunktion im Vordergrund. Dabei gilt es auch z. T. lebensbedrohliche, durch die Immobilität der Patienten bedingte Komplikationen wie Lungenentzündung, Thrombosen oder Wundliegen zu vermeiden.
Zudem erfolgt eine reaktivierende therapeutische Pflege durch speziell geschulte Pflegekräfte. Ziel ist die frühzeitige Mobilisierung und Besserung der Selbsthilfefähigkeiten. Im Weiteren sollen die Patienten die Befähigung für eine weiterführende stationäre Rehabilitation erlangen, um nach Abschluss einer oft wochenlangen Behandlung wieder ein möglichst behinderungsarmes Leben führen zu können.
In unserem therapeutischen Team arbeiten Fachkräfte aus mehreren Bereichen interdisziplinär zusammen. Unsere Ergotherapeuten führen kognitive Stimulationen durch und trainieren Raumorientierung, Koordination und Alltagsaktivitäten. Dabei lernen die Patienten, sich in die neue Lebenssituation einzufinden. Bei Bedarf erfolgt eine individuelle Hilfsmittelerprobung und -versorgung.Die Physiotherapeuten verhindern die Entwicklung pathologischer Reflexmuster, gleichzeitig fördern sie die Willkürmotorik und frühzeitige Mobilisierung der Patienten. Ziel der Behandlung ist eine Optimierung der Funktion durch Verbesserung der Haltungskontrolle und selektive Bewegung, z. B. durch Fazilitation (Bewegungsanbahnung). Unsere Sprachtherapeuten (Logopäden) unterstützen die Sprech- und Sprachanbahnung und fördern die Kommunikation, u. a. auch mit PC-gestützten Hilfsmitteln.
Zudem werden in Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Dienst die häufigen neurogenen Schluckstörungen diagnostiziert und behandelt. Hierzu steht uns ein modernes und schonendes Endoskopie-Verfahren zur Verfügung.
Durch fachärztliche und neuropsychologische Maßnahmen können wir auch kognitive Störungen (Wahrnehmungsstörungen) und psychische Störungen (z. B. Depression) nach Schlaganfall frühzeitig erkennen und gezielt behandeln.
Ein besonderes neues Therapieverfahren stellt die sogenannte Neuromodulation zur Behandlung von chronischen Schmerzen und zur Rehabilitation von Funktionsstörungen des Gehirnes dar. Die Neuromodulation beeinflusst die Funktion von Gehirn, Rückenmark und Nerven durch den Einsatz von elektrischen und elektromagnetischen Feldern.
So kann z. B. bei Lähmungen oder Sprachstörungen nach Schlaganfall oder Gehirnverletzung durch die sogenannte transkranielle Magnetstimulation („TMS“) der Erholungsprozess der betroffenen Gehirnteile beschleunigt und verbessert werden. Die Neurologische Klinik verfügt über die modernste Version des TMS-Gerätes mit der Besonderheit einer kernspintomographisch gesteuerten Navigationsfunktion, sodass eine punktgenaue Behandlung funktionell wichtiger Gehirnanteile erfolgen kann. Die Behandlung ist schmerzlos und praktisch nebenwirkungsfrei.
Sie möchten einen Termin vereinbaren oder mehr über unsere Klinik erfahren?
Sprechen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Nachricht.
TEL0951 503-13601
Fax0951 503-13609
Konsiliardienst Neurologie/Psychiatrie/
Psychoonkologie
Sekretariat Prof. Dr. med. Strik
TEL0951 503-15748
Fax0951 503-13619
Dienstag | 13:00 - 18:30 Uhr |
Donnerstag | 14:00 - 17:00 Uhr |
und nach Vereinbarung |