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Klinik für Neurochirurgie: Schädelbasistumorchirurgie, Trigeminusneuralgie und Hemispasmus Fascialis

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Schädelbasistumorchirurgie, Trigeminusneuralgie und Hemispasmus Fascialis

Die Schädelbasis, durch die die Hirnnerven, Gefäße und das Myelon in den knöchernen Schädel ein- bzw. austreten, stellt aufgrund der komplexen und sehr beengten anatomischen Verhältnisse eine besondere technische und operative Herausforderung dar. Durch die Anwendung von modernen minimalinvasiven Techniken sowie den Einsatz spezieller Instrumente und der Neuroendoskopie können Patienten mit Tumoren im Bereich der Schädelbasis (z.B. Akustikusneurinome, Meningeome) erfolgreich behandelt werden.

Die Schädelbasischirurgie beinhaltet auch die Versorgung von Patienten mit Frakturen an der Schädelbasis.

Hier bietet die Klinik für Neurochirurgie minimalinvasive Techniken zur Abdeckung von Schädelbrüchen mit Hirnhautverletzungen im Rahmen von Schädel-Hirn-Traumata.

Für Tumoren an der Schädelbasis wurde der interdisziplinäre Bereich Schädelbasischirurgie Bamberg gegründet, in dem eine enge Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Neurochirurgie und den Abteilungen für HNO und für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie besteht.

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Der Gesichtsschmerz (Trigeminusneuralgie)

Als Trigeminusneuralgie wird ein Gesichtsschmerz im Versorgungsbereich des V. Hirnnerven / Nervus trigeminus beschrieben. Der Nerv hat drei Äste (Stirnast, Wange und Unterkiefer), in denen typischerweise die Schmerzen auftreten. Die Ursache für die typische Trigeminusneuralgie ist ein Gefäß-Nerv-Kontakt. Durch diesen Kontakt und die damit verbundene chronische Reizung des Nervs durch das Gefäß wird die „Isolierschicht“ des Nervs (Schwannsche Zellen) geschädigt.

Durch diese Schädigung der Nervenisolierung kommt es selbst bei minimalen Reizen zur überproportionalen Signalübertragung und damit zu massiven einschießenden Schmerzen, die oft mehrere Minuten andauern können und auf eine medikamentöse Therapie oft sehr schlecht ansprechen. Die Lebensqualität der Patienten, die unter dieser chronischen Erkrankung leiden, ist stark eingeschränkt und führt unbehandelt sehr oft in die Depression.

Man muss zwischen der typischen und atypischen Trigeminusneuralgie unterscheiden. Als erster Schritt sollte in beiden Fällen ein medikamentöser Behandlungsversuch durchgeführt werden. Dieser hat allerdings nur die Behandlung der Symptome und nicht den Ursachen zum Ziel. Der eigentliche Auslöser kann jedoch bei der typischen Trigeminusneuralgie nur chirurgisch durch eine Operation (neurovaskuläre Dekompression nach Janetta) behoben werden. Hier wird eine Unterpolsterung unter die Gefäßschlinge eingebracht, was in den meisten Fällen zu einer völligen Beschwerdefreiheit der Patienten führt.

In unserer Klinik erfolgt dieser Eingriff navigations- und endoskopiegestützt über einen minimalinvasiven Zugang (Bild von OP-Zugang 3D CT Rekonstruktion einfügen).  Während der gesamten Operation wird ein sogenanntes intraoperatives Monitoring (Überwachung der Nervenströme) durchgeführt um sicher zu stellen, dass alle Nerven intakt sind und dass durch die Operation kein Schaden an den Hirnnerven entsteht. Patienten, die sich einer minimalinvasiven Operation nach Janetta unterzogen haben, berichten in 98% der Fälle von einer Beschwerdefreiheit und somit deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität.

Auch eine Trigeminusneuralgie, die im Rahmen einer multiplen Sklerose auftritt, kann bei einem eindeutigen Gefäß-Nerven-Kontakt operativ gut behandelt werden. Als alternative Therapieverfahren stehen sonst noch die radiochirurgische Behandlung und die Thermokoagulation zur Verfügung.

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Unwillkürliches Gesichtszucken (Hemispasmus Fascialis)

Unter einem Hemispasmus facialis versteht man ein unwillkürliches Zucken im Bereich einer Gesichtshälfte. Die Erkrankung selbst hat keine gesundheitlichen Folgen, stellt aber eine psychosoziale Belastung für die Patienten dar, da sich die Betroffenen häufig sozial zurückziehen. Die Ursache für diese Erkrankung ist eine Schädigung der „Isolierung“ (Schwannsche Zellen) des Nervus facialis (Gesichtsnerven) durch einen Gefäß-Nerv-Kontakt. Durch die chronische Schädigung der Isolierschicht des Gesichtsnervs kommt es dann zu den unwillkürlichen und ungewollten Gesichtszuckungen, die meist nur sehr diskret beginnen und dann im Krankheitsverlauf deutlich zunehmen.

Bild von Margaret Formago, MHBA

Margaret Formago, MHBA

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