Ein gesunder Schlaf ist von großer Bedeutung für unsere Leistungsfähigkeit. Allerdings klagt bereits jeder Vierte über schlechten Schlaf. Ein- und Durchschlafstörungen, Schnarchen und schlafbezogene Atemstörungen können Anzeichen für eine ernsthafte Gesundheitsstörung sein. Auch neurologische Erkrankungen können sich hinter diesen Symptomen verbergen.
Unser Schlaflabor ist offiziell von der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (DGSM) anerkannt. Hier arbeiten Pneumologen, Schlafmediziner, Neurologen, Psychiater, Psychologen und Hals-Nasen-Ohrenärzte eng zusammen und entwickeln für jeden Patienten ein individuelles Therapiekonzept.
Unser Schlaflabor verfügt über sieben Messplätze. In diesen speziell eingerichteten Schlafzimmern werden die verschiedenen Schlafstadien sowie Körperfunktionen wie Herzrhythmus, Atmung und Bewegung aufgezeichnet. Jeder Raum ist ein Einzelzimmer mit Dusche, Toilettenartikeln und WC und ist – wie im Hotel – mit Flachbildschirmfernseher und kleinem Kühlschrank ausgestattet.
Und so funktioniert es: In der Regel verbringen unsere Patienten zwei bis drei Nächte im Schlaflabor. Zuvor findet tagsüber ein Gespräch mit dem Arzt statt. Die Anreise erfolgt dann gegen 19.00 Uhr. Vor dem Einschlafen wird der Patient von einer Krankenschwester „verkabelt“ und nachts mittels Video überwacht. Die auf die Haut geklebten Kabel und Elektroden dienen der Erfassung der verschiedenen Messgrößen. Diese Daten werden durch einen Computer aufgezeichnet und am nächsten Morgen ausgewertet. Die Ergebnisse und das weitere therapeutische Vorgehen werden ausführlich mit dem Patienten besprochen.
Unter der Schlafapnoe versteht man eine Erkrankung, bei der es während des Schlafens wiederholt zu Atemaussetzern (Apnoen), kommt. Die Folgen sind zunächst ein wenig erholsamer Schlaf; in der Folge auch Herzkreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Von einer Schlafapnoe Betroffene sollten für einen regelmäßigen Schlaf-Wachrhythmus sorgen und Alkoholgenuss am Abend vermeiden. Bei Übergewichtigen ist es ratsam, das Gewicht zu reduzieren.
Zur Therapie der obstruktiven Schlafapnoe setzen wir verschiedene Möglichkeiten ein: Bei Menschen, die nur in Rückenlage schnarchen, empfiehlt sich eine Lagekonditionierung, z. B. durch zeitweiliges Tragen einer Rückenlagevermeidungsweste. Goldstandard in der Therapie ist die nasale Überdruckbeatmung mittels sog. Schlafmaske (CPAP-Therapie).
Als Alternative kann in leichteren Fällen eine unterkiefervorverlagernde Schiene angepasst werden. In Einzelfällen können auch operative Maßnahmen Abhilfe schaffen.
So lässt sich bei bestimmten Patienten ein sog. Zungenschrittmacher implantieren, der im Schlaf aktiviert wird, so dass die oberen Atemwege nicht mehr durch eine zurückfallende Zunge verlegt werden können. Diese neue Methode wird in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Patienten mit einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom angeboten, die eine CPAP-Therapie nicht tolerieren können.
Ein CPAP-Gerät ist ein spezielles Atemgerät, das den schlafbedingten Kollaps im Rachen verhindert. Es besteht aus einem kleinen, geräuscharmen Kompressor, einem Atemschlauch und einer weichen Nasenmaske. Während der Nacht wird kontinuierlich über eine Turbine Raumluft mit einer bestimmten Flussrate in die oberen Atemwege des Patienten geleitet. Der entstehende Luftstrom erzeugt einen leichten Überdruck in den Atemwegen, der den Rachenraum von innen stabilisiert und dadurch wiedereröffnet.
Eine CPAP-Behandlung sollte jede Nacht angewendet werden. Schnarchen und Schlafapnoe lassen sich so effektiv beseitigen; die gefährlichen Folgeerkrankungen werden nachweislich verhindert. Und die Betroffenen profitieren davon, dass sie endlich wieder geruhsam schlafen und erholt aufwachen.
Viele Menschen klagen über Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnien). Diese können durch bestimmte Lebenssituationen ausgelöst sein und vorübergehend auftreten. Manche Patienten leiden jedoch über einen langen Zeitraum an solchen Störungen und der daraus resultierenden Müdigkeit am Tage. Neben dem Ausschluss von Depression und organischen Ursachen kann eine Verhaltenstherapie ein möglicher Behandlungsweg sein. Medikamentöse Therapien sollten – wenn möglich – allenfalls vorübergehend eingesetzt werden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Psychiatrie und eine psychologische Mitbetreuung sind bei diesem Krankheitsbild besonders wichtig.
Bei gestörtem Nachtschlaf durch Missempfindungen und Bewegungsdrang der Beine in Ruhe und Besserung bei Bewegung kann es sich um das sogenannte Restless-Legs-Syndrom (RLS) handeln. In Zusammenarbeit mit unserer Neurologie führen wir hier meist eine medikamentöse Therapie durch.
Eine Narkolepsie ist eine ausgeprägte Einschlafneigung am Tage: die Patienten haben Halluzinationen in der Ein- und Aufwachphase und sogenannte Schlaflähmungen. Die Erkrankung ist zwar selten, dennoch brauchen die Betroffenen dringend ärztliche Hilfe.
Die Narkolepsie wir häufig von der Kataplexie begleitet, einem kurzzeitigen Verlust des Muskeltonus’ mit Bewegungsunfähigkeit, aber ohne Bewusstseinstrübung. Auslöser sind meist besondere oder aufregende Gemütslagen. Die Diagnostik und Therapie von Narkoleptikern erfolgt gemeinsam mit unserer Neurologischen Abteilung und in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Neurologen in der Umgebung.
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