Das menschliche Herz ist ein Wunderwerk der Natur. Es schlägt etwa 100.000mal täglich. Gleichmäßige elektrische Signale bewirken, dass sich die Herzvorhöfe und -kammern in genau vorgegebener Abfolge zusammenziehen und wieder entspannen. Die dadurch entstehende Pumpfunktion transportiert das Blut durch den Körper. Dabei kommt das Herz gelegentlich aus dem Takt. Es schlägt zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig. Manche Herzrhythmusstörungen sind vollkommen harmlos, andere können aber lebensbedrohlich sein. Die häufigste Herzrhythmusstörung ist das sogenannte Vorhofflimmern. Es kann in jedem Lebensalter auftreten; mehr als jeder zehnte Deutsche über 65 Jahre ist davon betroffen. Die Symptome sind sehr unterschiedlich und reichen von Herzrasen und –stolpern über Schweißausbrüche bis hin zu Schwindel und Müdigkeit.
Die Sektion Invasive Elektrophysiologie der Medizinischen Klinik I bietet die spezialisierte Behandlung von Herzrhythmusstörungen an. Eine Vielzahl von Herzrhythmusstörungen aus dem Vorhof und der Kammer des Herzens kann dauerhaft geheilt werden. Dies erfolgt mittels des Verfahrens der sogenannten Katheterablation, d. h. der gezielten Verödung von Herzmuskelgewebe. Im Klinikum Bamberg wurde hiefür im November 2016 im Bereich des Herz-Hirn-Zentrum ein modernes, eigens hierfür eingerichtetes Katheterlabor eröffnet. Dieses ist auf dem neuesten Stand der Technik eingerichtet, durch ein 3D-Mappingssystem ist die elektrische und anatomische Kartierung von komplexen Herzrhythmusstörungen möglich.
Die sogenannte elektrophysiologische Untersuchung (kurz EPU) wird mittels Kathetern durchgeführt, die über einen Zugang in der Leiste im Herz platziert werden. Durch Messungen der elektrischen Ströme im Herzen sowie Stimulationsmanöver können Auffälligkeiten im Reizleitungssystem erkannt werden, zudem Rhythmusstörungen gezielt ausgelöst oder ausgeschlossen werden. Diese Art der Untersuchung ist auch sinnvoll, wenn regelmässig Symptome von Herzrhythmusstörungen wie anfallsweises Herzrasen auftreten, dies aber aufgrund kurzer Dauer bislang nicht mittels EKG oder Langzeit-EKG festgehalten werden konnte.
Vorhofflimmern ist in Deutschland die häufigste Rhythmusstörung. 10% der über 65jährigen leiden darunter, aber auch im jüngeren Alter ist sie sehr häufig. Mittels dauerhafter medikamentöser Therapie können die Beschwerden gedämpft werden, jedoch auch mit teils schweren Nebenwirkungen. Durch eine Verödungstherapie, die sog. Pulmonalvenenisolation, kann eine dauerhafte Heilung erzielt werden, weswegen dies bei wiederkehrenden Beschwerden empfohlen wird. In unserer Klinik wird der Eingriff standardisiert unter Verwendung eines dreidimensionalen Mappingsystems durchgeführt.
Bei nachgewiesenem, wiederkehrenden Herzrasen ist die Verödung mittels Katheter äußerst effektiv und sicher, so dass sie einem medikamentösen Behandlungsversuch in diesen Fällen vorgezogen wird. In den meisten Fällen resultiert eine lebenslange Heilung.
Rhythmusstörungen aus dem Bereich der Herzkammern können sich als schwere Beeinträchtigungen der Lebensqualität bis hin zu lebensgefährlichen anhaltenden Rhythmusstörungen äußern. Eine Verödungstherapie kann diese Beschwerden in vielen Fällen anhaltend beseitigen.
Unsere Sektion ist ein von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziertes Vorhofflimmer-Zentrum.
Was zeichnet das Zentrum aus?
Ja, im Rahmen unserer Rhythmussprechstunde können wir gezielt im Gespräch auf die individuelle Situation eingehen und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Therapien besprechen. Wenn eine stationäre Prozedur in Frage kommt, kann hierfür dann direkt ein Termin vergeben werden. Anmeldungen können über unser Sekretariat unter der Nummer 0951 503-15411 oder direkt hier per Mail erfolgen.
Im Klinikum Bamberg können alle Arten von tachykarden (schnellen) Herzrhythmusstörungen durch Katheterablation behandelt werden. Dabei wird der Ursprungsort der Rhythmusstörung im Herz durch Hochfrequenzstrom punktförmig verödet.
Die Behandlung von Vorhofflimmern als häufigste Rhythmusstörung stellt einen besonderen Schwerpunkt dar. Dieses kann durch die Methode der Katheterablation sicher und effektiv behandelt werden.
Weitere Arten von Rhythmusstörungen können in den Vorhöfen oder Herzkammern entstehen und können ebenfalls effizient abladiert werden, ebenso auch die ventrikuläre Extrasystolie (Herzstolpern bedingt durch Zusatzschläge aus der Herzkammer)
Hierzu steht ein im November 2016 eröffnetes, auf dem modernsten Stand der Technik eingerichtetes Katheterlabor innerhalb des neuen Herz-Hirn-Zentrums zur Verfügung.
Die meisten Untersuchungen werden unter Einsatz eines 3D-Mappingssystems durchgeführt. Dieses ermöglicht strahlungsfrei eine Echtzeitlokalisation von Kathetern sowie eine dreidimensionale Analyse der Ströme im Herzen. Weiterhin steht intrakardialer Ultraschall zur Verfügung, der die besonders exakte Steuerung von Schleusen und Kathetern im Herzen ermöglicht.
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