Als Pleuraerguss bezeichnet man eine Flüssigkeitsansammlung im Bereich der Pleurahöhle (Brustfellraum). Normalerweise ist der Brustfellraum frei von Luft und beinhaltet nur minimale Flüssigkeit. Ein Pleuraerguss kann durch verschiedenste Erkrankungen hervorgerufen werden.
Die Ursachen für diese Flüssigkeitsansammlung können sehr vielfältig sein, Dazu gehören Entzündungen (z. B. durch Bakterien, Viren, Pilze), gutartige oder bösartige Tumoren, Verletzungen sowie Erkrankungen des Herzens, des Herz-Kreislaus-Systems oder der Leber.
In 40 bis 50 Prozent der Fälle ist ein bösartiger Tumor die Ursache für einen Pleuraerguss. Deshalb sollte man bei einem neu auftretenden Pleuraerguss eine Spezial-Klinik aufsuchen, um die Ursache zuverlässig abzuklären.
Ein typisches Anzeichen ist Atemnot, die sowohl bei Belastung als auch im Ruhezustand auftritt. Weitere Beschwerden sind atemabhängige Brustschmerzen, konstante Schmerzen im Bereich der Brustwand und Husten.
Die optimale Therapie ist stark abhängig von der Ursache des Pleuraergusses. Medikamentöse Therapien kommen bei Entzündungen zum Einsatz oder zur Verbesserung von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. In bestimmten Fällen empfiehlt sich eine Abpunktion des Pleuraergusses mit laborchemischer Untersuchung. Bei Verdacht auf einen bösartigen Tumor erfolgt eine videoendoskopische Abklärung mit gleichzeitiger Ergussentlastung.
Wenn größere Flüssigkeitsansammlungen die Lunge bedrängen und die Atmung behindern, ist die Einlage einer Thoraxdrainage sinnvoll, um so den Erguss ablaufen zu lassen. Über den Anschluss der Drainage an ein Pumpsystem kann eine Saugdrainage erreicht werden. Sie ermöglicht, dass der Erguss vollständig entlastet wird und die Lunge sich wieder komplett entfalten kann.
Die Anlage einer Thoraxdrainage ist ein kleiner Eingriff und kann meist in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Nach Erreichen der Schmerzfreiheit erfolgt die Eröffnung der Brusthöhle durch einen kleinen Schnitt am seitlichen Brustkorb. An dieser Stelle wird ein Kunststoffschlauch in den Brustfellraum gelegt. Über eine Naht an der Haut wird der Schlauch befestigt. Anschließend wird die Flüssigkeit entweder über ein Schwerkraftsystem oder über eine Saugpumpe aus dem Brustfellraum entfernt. In vielen Fällen kann der Drainageschlauch schon nach wenigen Tagen wieder gezogen werden.
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