Die Blutegeltherapie ist eines der ältesten Behandlungsverfahren bei Schmerzen aufgrund einer Arthrose. Die Blutegel werden dabei direkt am Gelenk angesetzt. Während des Saugaktes geben die Tiere kontinuierlich Speichel in die Wunde ab, der viele verschiedene Substanzen enthält, die u.a. schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Dadurch können bestehende Schmerzen reduziert und der Bewegungsumfang des Gelenks wieder erweitert werden. Die bereits durch Studien nachgewiesene Wirkung kann am Tag nach der Behandlung einsetzen und über Monate anhalten. Bei erneuter Beschwerdezunahme kann die Blutegeltherapie wiederholt werden. Besonders häufig kommen Blutegel bei Arthrosen der Kniegelenke, der Daumengrundgelenke, der Schultergelenke, sowie beim Tennisellenbogen und dem degenerativen Wirbelsäulensyndrom zum Einsatz.
Die Akupunktur ist ein regulatives Verfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Ihre Wirksamkeit konnte schon für unterschiedliche Krankheitsbilder wie z.B. die Kniegelenksarthrose, das lumbale Wirbelsäulensyndrom und für die tumorbedingte Erschöpfung (Tumorfatigue) nachgewiesen werden. Ziel ist über eine schmerzlindernde Wirkung hinaus ein Ausgleich der Organfunktionen und eine positive Beeinflussung des vegetativen Nervensystems.
In der Krebstherapie wird die Akupunktur hauptsächlich genutzt, um die Nebenwirkungen der antitumoralen Therapie (z.B. Übelkeit, Appetitlosigkeit, polyneuropathische Beschwerden) zu mildern. Damit die Akupunktur ihre volle Wirkung entfalten kann, ist der Einbezug des gesamten Lebensstils (u.a. Ernährung, Bewegung) der Patient*innen wichtig.
In der Regel wird die Akupunktur mehrfach, in kurzen Serien angewandt.
Die Gua Sha gehört wie die Akupunktur zur Traditionellen Chinesischen Medizin und bezeichnet eine Schabetechnik, die meist auf dem Rücken angewendet wird. Dabei wird auf der zuvor eingeölten Haut mit einem abgerundeten Gegenstand (Schabestein, Metalldeckel, Löffel) entlang der Muskeln oder Meridiane in 10- 15cm langen Strichen geschabt. Hervorgerufen wird hierdurch eine Mehrdurchblutung der Haut mit stecknadelkopfgroßen Einblutungen in den tieferen Hautschichten, die über mehrere Tage sichtbar bleiben. Im Körper sorgt dieser Reiz für eine Stoffwechselaktivierung mit gesteigerter Ausleitung von Stoffwechselendprodukten und tiefer Reinigung durch Stimulation des Blutflusses. Besonders häufig wird die Gua Sha bei Verspannungen und Migräne, aber auch bei Atemwegsproblemen und Erkältungen angewandt.
Schröpfen bezeichnet ein traditionelles Therapieverfahren, bei dem lokal Schröpfköpfe mit Unterdruck auf der Haut angesetzt werden. Dieses Verfahren wird bereits seit Jahrtausenden eingesetzt und zählt zu den klassischen Ausleitungsverfahren, wobei zwischen blutigem, unblutigem Schröpfen und Schröpfkopfmassagen unterschieden wird.
Das Schröpfen wird vor allem bei verhärteter Muskulatur und Füllezuständen mit prallem, überwärmtem Gewebe angewendet. Dadurch kann der verspannte Bereich entlastet, das Gewebe gelockert und die Muskulatur entspannt sowie die durch Reflexzonen zugeordnete Organe beeinflusst werden.
Die Neuraltherapie ist ein Verfahren aus der Regulationsmedizin. Hierbei wird ein örtliches Betäubungsmittel (ein Lokalanästhetikum wie Procain) zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken an bestimmten Körperstellen appliziert. Ziel der Behandlung ist es, mittels Injektionen in die Haut bestimmte Reflexzonen (Head'sche Zonen) und nervale Reflexbögen sowie gestörte Areale über das vegetative Nervensystem positiv zu beeinflussen. Zu den verschiedenen Formen der Neuraltherapie gehören die Segmenttherapie, die Störfeldtherapie sowie die Infusionstherapie.
Wärmeanwendungen werden bei Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats angewendet, wie beispielsweise bei Muskelverspannungen oder Arthrose. Diese bieten wir für den ganzen Körper in Form von Sauna und Bädern an oder durch lokale Anwendungen, wie Wärmeträger, Wickel, Packungen und Auflagen.