Adipositas (lat. adeps „Fett“) ist definiert als eine übergebührliche Vermehrung von Fettgewebe im Körper, weshalb auch von einer krankhaften Fettleibigkeit gesprochen wird. Dabei wird das Körpergewicht einer Person medizinisch nach dem sog. Körpermassenindex, englisch „Body Mass Index“ (BMI), bewertet.
Der BMI ist der Quotient aus Gewicht und Körpergröße zum Quadrat (kg/m²). Der Übergang vom Normal- bzw. Übergewicht zur Adipositas wird bei einem Body Mass Index (BMI) von 30 erreicht.
Der BMI einer 1,80 m großen Person mit einem Körpergewicht von 90 kg beträgt bspw. 27,8 kg/m². Ist die Person doppelt so schwer, liegt ein BMI von 55,6 vor und somit eine schwere Adipositaserkrankung.
Adipositas wird heute nicht mehr als körperliche "Normvariante" durch Eigenverschulden verstanden, sondern als eine chronische Erkrankung, die mit einer verschlechterten Lebensqualität, eingeschränkter Berufsfähigkeit und erhöhter Sterblichkeit einhergeht.
Das Körpergewicht der Menschen in den westlichen und Schwellenländern steigt in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich an. Während sich die Prävalenz, also die aktuelle Anzahl der Krankheitsfälle, des Übergewichts bei 67,1% der Männer und 53,0% der Frauen stabilisiert hat, steigt die Adipositasprävalenz besonders in den jüngeren Altersgruppen stark an. 23,3% der Männer und 23,9% der Frauen sind adipös, 2,8% der Frauen und 1,2% der Männer sind bereits drittgradig adipös. Ein Anstieg der Adipositasprävalenz ist insbesondere bei jungen Erwachsenen zu verzeichnen.
Eine behandlungsbedürftige Adipositas ist eine Krankheit im Sinne von § 27 SGB V.
Es ist dabei ohne Belang, ob die Adipositas selbst ein Risikofaktor für das Auftreten schwerwiegender Erkrankungen ist oder ob sie „lediglich“ das Auftreten weiterer Risikofaktoren für schwerwiegende Erkrankungen begünstigt oder nach sich zieht.
Die Ursache der Adipositas ist für die Leistungspflicht der Krankenversicherung unerheblich.
Die Weltgesundheitsorganisation hat das Körpergewicht nach dem BMI in Schweregrade eingeteilt. Diese Einteilung ist allgemeine Grundlage für ärztliche Behandlungsempfehlungen der Adipositaserkrankung.
Untergewicht <18,5 gering erhöht
Normalgewicht 18,5 – 24,9 durchschnittlich
Präadipositas 25 – 29,9 erhöht
Adipositas Grad I 30 – 34,9 stark erhöht
Adipositas Grad II 35 – 39,9 hoch
Adipositas Grad III ≥ 40 sehr hoch
Für die Berechnung Ihres BMIs empfehlen wir u.a. den BMI-Rechner für Erwachsenen der Universität Hohenheim unter:
projekte.uni-hohenheim.de/wwwin140/info/interaktives/bmi.htm
Der Körper braucht Energie, um seine Funktionen aufrecht zu erhalten. Die Energie wird aus der Nahrung gewonnen. Entspricht die aufgenommene Energiemenge dem Verbrauch, bleibt das Gewicht konstant. Nehmen Sie mehr Energie auf als Sie verbrauchen, liegt eine positive Energiebilanz vor und der Energieüberschuss wird vom Körper als Fettgewebe gespeichert.
Hauptursachen für Übergewicht sind dabei unnatürliche Essgewohnheiten und eine unausgewogene Zusammensetzung der Nahrung; häufige kleine Mahlzeiten, die schnell und ohne ausreichendes Kauen aufgenommen werden sowie der Konsum von, in der Regel stark gesüßten, Erfrischungsgetränken oder Alkohol bei gleichzeitigem Bewegungsmangel.
Es besteht auch ein genetischer Einfluss für die Entstehung von Adipositas. Die Zusammenhänge sind jedoch wissenschaftlich noch nicht weitreichend genug aufgeklärt, als dass zur Zeit daraus eine spezielle Behandlung abgeleitet werden kann. Auch erfolgt die Zunahme der Adipositas in der Bevölkerung zu rasch, als dass alleine eine Änderung im Genpool dafür verantwortlich sein könnte.
Zwillingsstudien haben ergeben, dass bei 30 bis 40% eine Vererbung der Veranlagung zu Adipositas stattfindet. Auch bestimmte Essstörungen können einer Adipositas zugrunde liegen (z.B. sog. „Zwangsesser“ mit episodisch extremer Nahrungsaufnahme ohne Erbrechen). Auch Erkrankungen des Stoffwechsels und des Hormonhaushaltes können eine Adipositas hervorrufen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, genetische Erkrankungen etc.).
Weiterhin können auch bestimmte Medikamente die Entstehung einer Adipositas auslösen oder begünstigen (z.B. bestimmte Psychopharmaka, Antidiabetika, Kortison, Herzmedikamente etc.).
Eine Vielzahl von schweren Erkrankungen wird direkt von einer Adipositaserkrankung beeinflusst. Die Adipositas ist ein entscheidender Risikofaktor für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Diabetes (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck und Gefäßerkrankungen, mit den Folgen von Herzinfarkt und Schlaganfall.
Die Adipositas ist der wichtigste Risikofaktor für viele Krebserkrankungen, insbesondere Dickdarm- und Brustkrebs. Deshalb ist das Risiko eines verfrühten Todes bei an Adipositas Erkrankten deutlich erhöht.
Adipositas reduziert die Lebenserwartung, beispielhaft im BMI-Bereich von 40-44,9 kg/m² um durchschnittlich 6,5 Jahre, im BMI-Bereich von 55-59,9 kg/m² um 13,7 Jahre.
Der gesundheitliche Nutzen einer Gewichtsabnahme von 10 kg wurde 2003 im Bezug auf die Sterblichkeit in einer Untersuchung geschätzt. Dabei zeigte sich ein Verminderung von
> 20 % der Gesamtsterblichkeit
> 30 % der Diabetes bedingten Todesfälle
> 40 % der Adipositas assoziierten Krebsfälle
Aber auch Sodbrennen, degenerative Gelenk- bzw. Wirbelsäulenerkrankungen, Gallensteinleiden, Gicht, Lungenerkrankungen und das Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom sind typische Folge- und Begleiterkrankungen der Adipositas. Adipositas ist darüber hinaus auch ein Risikofaktor für eine Verminderung der geistigen Leistungsfähigkeit und für Demenzerkrankungen, einschließlich der Alzheimerkrankheit.
Die folgenden Erkrankungen treten gehäuft bei Adipositas auf:
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